Irmengard war eine Urenkelin von Kaiser Karl dem Großen und die Tochter von Ludwig dem Deutschen und der Welfenfürstin Hemma. Schon bald trat die fromme Prinzessin ins Kloster ein und wurde später Äbtissin von Frauenwörth. Dort starb sie im Jahr 866 im Alter von 34 Jahren.
Bis heute ist die Erinnerung an jene Frau erhalten geblieben. Durch ihre guten Taten gegenüber den Armen und Entrechteten soll es zu ihrer Zeit rund um den Chiemsee keine Armut und kein Elend gegeben haben. Sie half wo immer sie konnte und hatte für Jeden ein offenes Ohr für alle Sorgen und Nöte der Menschen. Über diesen christlichen Wesenszug berichtet auch folgende Legende.
An einem wolkenlosen Sommerabend beschlossen zwei junge Männer von Frauenwörth mit dem Boot auf den See hinaus zu fahren, um Fische für das Abendbrot zu fangen. Doch schon nach kurzer Zeit verfinsterte sich der Himmel und unheilverkündende Wolken zogen auf. Ein Sturm kam und verwandelte den See in ein tosendes Ungeheuer. Donnergrollen erfüllte die Luft und grelle Blitze zuckten über das Wasser. Das kleine Boot der Männer wurde wild hin- und her geworfen und sie erkannten, dass sie den Weg zurück zur Insel nicht mehr finden würden. Den nahen Tod vor Augen ergriff sie eine unmenschliche Furcht. In der Zwischenzeit war die Frau von einem der Männer mit ihren Kindern an den Strand gelaufen, um Ausschau zu halten. Zwar erhellten die Blitze für kurze Zeit das tobende Wasser, aber dennoch konnte sie das Boot der beiden nicht entdecken. Verzweifelt warf sie sich zu Boden und begann flehend zu beten. Von dem Wehgeschrei der Frau angelockt, trat Irmengard zu der Betenden und fragte nach dem Grund für ihre Sorge. Die Frau erklärte Irmengard ihre Angst und die Äbtissin eilte daraufhin ohne zu zögern zu dem Steg, an dem die Boote des Klosters festgemacht waren. Sie machte eines der Boote los und begann den Kampf mit den Naturgewalten aufzunehmen. Sie war noch nicht weit gekommen, da erstrahlte, mit einem Male an dem Ort, wo sie sich gerade befand, ein helles Licht. Es durchleuchtete die Dunkelheit und sogar die beiden Männer konnten es sehen. Diese hatten schon alle Hoffnungen aufgegeben, doch nun erwachten in ihnen neue Lebensgeister. Am Ende ihrer Kräfte ruderten sie auf das Licht zu und schon bald erkannten sie die Umrisse der Insel. Mit letzter Kraft erreichten sie das Land, wo die Frau mit den Kindern schon voller Angst auf sie gewartet hatte. Mit diesem selbstlosen Einsatz hat Irmengard das Leben dieser beiden Fischer gerettet.
Nach ihrem Tod wurde Irmengard rund um den Chiemsee wie eine Heilige verehrt. Sie soll sogar im Laufe der Zeit einigen Nonnen im Kloster erschienen sein. Nach mehr als tausend Jahren wurde sie schließlich selig gesprochen. Der Schrein mit ihren Reliquien wurde in die Apostelkirche gebracht, die man seitdem Irmengardkapelle nennt.
The legend of Irmengard
Irmgard was the great-granddaughter of Emperor Karl the big and the daughter of Ludwig the German and the wave princess Hemma. Soon the religious princess joined the monastery and later she became the abbess from Frauenwörth. There she died in 866 in the age of 34 years.
Until today the memory of this woman is preserved. Because of her good deeds towrds the poor people there was no poverty or misery to her time around the Chiemsee. She helped wherever she could and was always open to suggestions. About this Christian characteristic tells also this legend.
At a cloudless summer evening, two young men from Frauenwörth decided to go out by boat to harvest fish for dinner. But after a short time the sky got darker and clouds appeared. A storm started and the sea became a thunderous monster. The little boat with the men was storm-tossed and they realized that they wouldn't find the way back. In the meantime the wife and children from one of the men walked to the beach but they couldn't see the boat. Despairing the woman prostrated herself and began to pray. Irmengard heard this, walked to her and asked for the reason of her sorrow. The woman explained her fear and Irmengard hurried to get a boat. She went also out on the sea, she wasn't wide out yet when a light appeared right where she was. The two men also saw the light and followed it with one's last ounce of strength. They got to the shore where the worried woman and the children already were waiting. With her selfless act Irmengard saved the two fishermen.
After her death Irmengard was a saint all around the Chiemsee. It is told that some nuns in the monastery saw her sometimes. After more than thousand years she was finally canonized. The shrine with her relics was brought to the Apostelkirche which is since then called the Irmengardkapelle.